Eingepackt in unsere Mäntel und bereit, Mützen und Schals zu zücken, fliehen wir vor der Kälte. Dabei ist die Kälte gut für uns! Das mag für diejenigen schwer zu glauben sein, die ihre Kindheit mit den Worten "Zieh dich an, du wirst krank" verbracht haben. Als ob die Kälte ein Risiko darstellen würde, das man niemals eingehen sollte. Laut Anne-Marie Filliozat, Psychoanalytikerin und Psychosomatikerin, hat uns diese Warnung schließlich davon überzeugt, dass wir nicht in der Lage sind, uns an Temperaturschwankungen anzupassen. Denn: "Worte, Überzeugungen und mentale Vorstellungen wirken auf den Körper ein. Das macht uns im globalen Sinne des Wortes frierend". Es genügt, sich im Winter selbst zu beobachten: Nacken eingezogen, Kopf gesenkt, Körper angespannt... Eine Körperhaltung, die das Kältegefühl verstärkt. Wenn Sie sich also bei Kälteeinbruch vor dem Winter fürchten, sollten Sie wissen, dass er auch sehr gut für Ihre Gesundheit sein kann. Werden seine ungeahnten Vorzüge Sie wieder auf den Geschmack von Winterspaziergängen bringen?
Der Winter ist ein Freund Ihres Schlafs. Wenn wir schlafen, sinkt unsere Körpertemperatur leicht ab, und dieses Phänomen ist der Schlüssel zu einem erholsamen Schlaf. Der Winter ist daher besonders günstig für einen gesunden Schlaf, da er die Temperaturen in unseren Schlafzimmern senkt und ein gutes Einschlafen begünstigt. Es wird übrigens empfohlen, in einem Zimmer zu schlafen, in dem die Temperatur nicht über 19 °C liegt.
In unserem Körper werden zwei Arten von Fett gespeichert: zum einen das "weiße" Fett, das sich ansammelt und für Übergewicht und Fettleibigkeit verantwortlich ist, und zum anderen das "braune" Fett, das für das reibungslose Funktionieren unseres Organismus unerlässlich ist, da es die Energie liefert, die der Körper benötigt. Laut einer in der Zeitschrift Cell Metabolism veröffentlichten Studie scheint es, dass sich das unerwünschte weiße Fett bei Kälte in braunes Fett verwandelt, das leichter abgebaut werden kann. Statt einer langen Diät würde es also genügen, ein wenig Zeit im Freien zu verbringen. Andere Forscher haben übrigens nachgewiesen, dass 15 Minuten in der Kälte zittern einer Stunde Sport gleichkommt. Es ist an der Zeit, sich der Kälte zu stellen!
In einigen Ländern ist es üblich, die Dusche mit einem kalten Wasserstrahl über den ganzen Körper zu beenden. Kaltes Wasser, das direkt auf die Haut trifft, führt zu einer Gefäßerweiterung. Mit anderen Worten: Die Blutgefäße erweitern sich, wodurch das Blut besser zirkulieren kann. Dadurch werden nicht nur die Organe besser mit Sauerstoff versorgt, sondern auch die Entstehung von Krampfadern und der Haarausfall gebremst. Kälte setzt auch Endorphine frei (die Schmerzen und Stress reduzieren und ein Gefühl der Euphorie hervorrufen) und erhöht die Anzahl der Lymphozyten, die für die Immunität zuständig sind. Es wurde nachgewiesen, dass wiederholte Kälteeinwirkung unsere Abwehrkräfte stimuliert und unsere Stimmung verbessert.
Seit jeher wird Kälte von Ärzten empfohlen, um Entzündungen zu hemmen. Aus dieser uralten Methode ist eine Wissenschaft entstanden: die Kryotherapie. Bei dieser Technik, die hauptsächlich bei Hochleistungssportlern eingesetzt wird, wird ein Patient drei Minuten lang Temperaturen zwischen -110 °C und -140 °C ausgesetzt. Dadurch können körperliche Beschwerden gelindert werden, wobei sie wie ein psychischer Stimulator wirken. Durch die Anregung des Stoffwechsels regeneriert die Kälte sowohl den Körper als auch den Geist.
Heutzutage spielen Kinder weniger oft im Freien als früher. Das liegt unter anderem am modernen Lebensrhythmus: Der volle Terminkalender der Familien und die vielen Stunden vor dem Bildschirm lassen den Kindern weniger Zeit, um sich draußen zu vergnügen. Kleinkinder müssen jedoch auch im Winter draußen spielen. Keine Angst: Wenn Ihr Kind gut gekleidet ist und sich viel bewegt, wird es nicht frieren!
